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Bogensport Bogensport

Bogenschießen:

fördert das Selbstbewustsein und Selbstvertrauen, Verbessert die

Streßbewältigung und beeinflusst positiv das Zusammenspiel von

Denken, Fühlen und Handeln.

Traditionelles Bogenschießen

Beim traditionellen Bogenschießen werden ausschließlich Blankbögen ohne technische Hilfsmittel wie Zielvorrichtungen oder Stabilisatoren benutzt. Diese Art des Schießens wurde im Kulturkreis der „westlichen Welt“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den USA wiederentdeckt und gewinnt seit den 1980er Jahren auch im deutschsprachigen Raum an Beliebtheit. Auch Profis, die ihr Ziel mit nahezu 100%iger Sicherheit treffen und eine neue Herausforderung oder Abwechslung suchen, wechseln öfter zum intuitiven Bogenschießen. Die Treffgenauigkeit kann bei guter Übung praktisch gleich der eines Bogenschützen sein, der durch ein geschlossenes Auge und mit technischen Hilfsmitteln zielt. Dieser Art des Bogenschießens hat sich die Gruppe des TV 1848 Guntersblum verschrieben und trainiert die Fertigkeiten Indoor in der Turnhalle der Grundschule Guntersblum aber auch Outdoor auf ausgesuchten Flächen am Rande der Ortsgemeinde.

Die Bogenschützen trauern um ihren Übungsleiter, Kameraden und Freund Oliver.

Wir haben Olli als Bogenschützen erlebt, der für seinen Sport brennt. Immer wieder kam er mit neuen Ideen oder Anregungen um die Ecke, um unseren Sport und die Trainingsstunden attraktiv und interessant zu gestalten. Sein Anliegen war es immer, das Bogenschießen so nahe wie möglich an der Jagd zu gestalten. Das Schießen im Freien oder auf 3D Ziele waren sein Ding. Besonderen Spaß hatte er an seinen wöchentlichen Hunter-Runden, bei denen der Wettbewerb der Schützen untereinander im Mittelpunkt stand. Die Weitergabe seines Wissens bei der Ausbildung neuer Schützen war für ihn eine Herzensangelegenheit. Wir werden seine offene und positive Art sehr vermissen.

Übungsleiter Team

TV 1848 Guntersblum

Bogenschießen – mehr als ein sportliches Hobby

Zum breitgefächerten Sport- und Übungsangebot des TV 1848 Guntersblum gehört seit mehr als zehn Jahren auch das Bogenschießen. Damals von Hary Schneider und dem inzwischen leider verstorbenen Jürgen Emanuel initiiert, hat sich die Zahl der Bogenschützen im Verein kontinuierlich vergrößert. Neben den athletischen und gymnastischen Sportarten, den dynamischen Ballspielen und den temperamentvollen Tanz- und Bewegungsdisziplinen ergänzt das Bogenschießen das Vereinsprogramm um eine eher „exotische“ Sportart. Im Gegensatz zu den anderen Sportgattungen ist ihr primäres Anliegen aber nicht so sehr auf eine allgemeine Körperertüchtigung ausgerichtet, sondern auf die Erlernung, die Einübung und die sichere Anwendung komplexer Bewegungsabläufe mit der Absicht, den Pfeil gleichbleibend gut und präzise ins Ziel zu bringen. Der besondere Reiz und die große Herausforderung für den Aktiven bestehen hierbei in der spezifischen Kraftentwicklung, im Erwerb einer hohen Konzentrationsfähigkeit und in dem stets abrufbaren Zustand innerer Ruhe und Gelassenheit. Bogenschießen begeistert viele Menschen. Dabei ist es weniger das gute Trefferbild, was anziehend wirkt, als vielmehr die besondere Ästhetik im Bewegungsablauf des Schießens und der archaische Charakter dieser Kunst. Trotz der verbreiteten Faszination, ist über das Bogenschießen und seine verschiedenartigen Facetten außerhalb der „Schützengilde“ wenig bekannt. Aus diesem Grund sollen hier die Entwicklung und die verschiedenen Teilbereiche dieser Sportart etwas näher beleuchtet werden. Zur geschichtliche Entwicklung des Bogenschießens „Vor dem Metall, vor dem gewebten Tuch, vor dem Rad, vor der Zivilisation, vor dem geschriebenen Wort – gab es den Bogen.“ (Comstock 2010) Der Bogen und das Bogenschießen gehören zu den ältesten kulturellen und technischen Errungenschaften des Menschen. Archäologische Ausgrabungen beweisen, dass die Nutzung von Pfeil und Bogen seit der Altsteinzeit bei nahezu allen Völkerschaften zum Bestand des frühen Menschen im alltäglichen Überlebenskampf gehörte. Zunächst wurde der Bogen nur als Jagdwaffe benutzt, um damit den Nahrungserwerb in den Nomadenfamilien der Frühzeit zu verbessern. Spätestens seit der Jungsteinzeit – also mit dem Entstehen bäuerlicher Strukturen und dem Anspruch auf dauerhaften Landbesitz – dienten Pfeil und Bogen auch als Waffe bei kriegerischen Auseinandersetzungen. Diese zweifache Ausrichtung im Gebrauch von Bogen und Pfeil blieb so bis zur Erfindung der Feuerwaffen erhalten. Mit dem Aufkommen von Musketen in der frühen Neuzeit verloren jedoch Pfeil und Bogen ihre zentrale Bedeutung sowohl für das Kriegshandwerk als auch für die Jagd – obwohl auch heute noch einige eingeborene Völker den Bogen tagtäglich als Jagdwaffe nutzen. Der generelle Bedeutungsverlust von Pfeil und Bogen im Bereich von kriegerischen und weidmännischen Handlungen führte jedoch nicht dazu, dass das Bogenschießen als Fertigkeit gänzlich verschwand. Ähnlich wie der Speerwurf, der Diskuswurf oder das Hammerwerfen – die allesamt dem antiken Kriegshandwerk entstammen – schaffte es auch das Bogenschießen sich weltweit und dauerhaft als sportliche Aktivität zu etablieren. Als sportliche Wettkampfdisziplin setzte sich das Bogenschießen zuerst in England durch. Bereits 1790 organisierten sich die britischen Bogenschützen in einem eigenen Verband und seit 1844 werden im Königreich regelmäßig Meisterschaften ausgetragen. Ausgehend von hier gewann das sportliche Bogenschießen auch in anderen Ländern so sehr an Bedeutung, dass es bereits zwischen 1900 und 1920 als eigenständige Disziplin bei den olympischen Wettkämpfen vertreten war. In der Folge hiervon wurde 1931 der Internationale Bogensportverband (FITA) – mit Sitz in Mailand – gegründet. Bedingt durch Wirtschaftskrisen, Krieg, Wiederaufbausorgen und Differenzen hinsichtlich des Reglements bei internationalen Wettkämpfen verschwand das Bogenschießen allerdings für über 50 Jahre aus dem olympischen Programm. Erst 1972 bei den XX. Sommerspielen in München konnten die Bogenschützen wieder um Medaillen kämpfen. Mittlerweile aber gehört das Bogenschießen zum festen Bestand der Olympischen Spiele. Die bislang erfolgreichste Nation bei olympischen Wettbewerben im Bogenschießen ist Südkorea. Jedoch nicht nur im fernen Asien oder in England, sondern auch in Deutschland hat sich das Bogenschießen zu einer immer populärer werdenden Sportart entwickelt. Nach vorsichtigen Schätzungen sind hierzulande in den verschiedenen Fachverbänden etwa 40-45 tausend Bogenschützen organisiert. Daneben widmet sich eine unbekannte Anzahl an sog. „freien Bogenschützen“ diesem schönen Hobby. Stilrichtungen Bogenschießen wird nicht überall nach einheitlichen Kriterien ausgeübt. Wie bei vielen Sportarten haben sich auch hier im Laufe der Zeit unterschiedliche Stilrichtungen herausgebildet, die sich nicht nur in Bezug auf das jeweilige Reglement, die Schuss- und Zieltechnik, die Trainingsmethodik oder das Equipment, sondern auch hinsichtlich der philosophischen Grundausrichtung unterscheiden. FITA Bogenschießen Aufgrund der großen Anzahl der aktiven Schützen ist hier an erster Stelle wohl das Zielscheibenschießen nach den internationalen Regeln der World Archery Federation (früher FITA) zu nennen. Geschossen wird hier mit dem sog. „Recurvebogen“, der oft auch als „olympischer Bogen“ bezeichnet wird. Sein besonderes Merkmal sind die nach vorne gebogenen Wurfarme, die ihm nicht nur ein markantes Aussehen, sondern auch ein hohes kinetisches Energiepotential verleihen. Bei diesem Bogentyp handelt es sich um ein technisch hoch entwickeltes Sportgerät, an welchem Visierhilfen und Stabilisatoren montiert sind, um ein sicheres und genaues Schießen auch auf weite Distanzen zu ermöglichen. Sowohl der Bogen als auch die dazu verwendeten Pfeile sind meist aus modernsten Materialien hergestellt, wie z.B. Aluminium, Carbon oder Fiberglas u.a.m. Geschossen wird in dieser Disziplin auf unterschiedlich weite Distanzen. Während im Freien für Männer die Entfernungen 30m, 50m, 70m oder 90m betragen, schießen die Damen nur partiell kürzere Distanzen: 30m, 50m, 60m und 70m. In der Halle erfolgt das FITA-Bogenschießen auf 18m, manchmal auch auf 25m. Die Mehrzahl der FITA-Bogenschützen ist hierzulande im Deutschen Schützenbund (DSB) und im konkurrierenden Deutschen Bogensport-Verband (DBSV) organisiert. Während der DSB bereits Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes ist, bemüht sich der DBSV noch um eine Mitgliedschaft in dieser zentralen Dachorganisation. Traditionelles Bogenschießen Ausgehend von den USA und unter Rückbesinnung auf die ursprünglichen Wurzeln hat in den vergangenen Jahrzehnten das sog. „Traditionelle Bogenschießen“ mehr und mehr Freunde gewonnen. Diese Stilrichtung wird auch als „instinktives“ oder „intuitives“ Bogenschießen bezeichnet. Das besondere Merkmal dieser Art des Bogensports ist, dass hier die Bogenschützen sowohl beim Zielen als auch beim Schussablauf auf jegliche technische Hilfsmittel verzichten. Mit beiden Augen wird das Ziel fokussiert, Bogenarm und Pfeil folgen automatisch dieser Richtung und die Entfernung wird – ähnlich wie beim Ball- oder Steinwurf – intuitiv erfasst. Diese althergebrachte Schießtechnik erfordert viel Übung, um mit dem Pfeil sicher zu treffen, vor allem bei unterschiedlichen Entfernungen. Besonders beliebt ist bei dieser Stilart das Schießen im freien Gelände. Auf Parcourwegen wird hier – meist in waldreicher Umgebung – auf unterschiedliche Tierattrappen geschossen. Diese Art des Bogensports, die dem weidmännischen Schießen früherer Zeiten nachempfunden ist, nennt sich 3 D-Bogenschießen, da auf naturgetreue, dreidimensionale Schaumstofftiere geschossen wird, wodurch quasi die Bogenjagd simuliert wird. Die Regeln der International Field Archery Association (IFAA) und des Deutschen Feldbogen Sportverbands (DFBV) erlauben hierbei dem Schützen den Einsatz unterschiedlicher Bogentypen: angefangen vom (steinzeitlichen) Primitivbogen, über den hölzernen Langbogen und dem angepassten Jagdrecurvebogen bis hin zur hochmodernen „Präzisionsmaschine“, dem Compoundbogen. Berittenes Bogenschießen Weniger der Jagd als vielmehr dem Kriegshandwerk entsprungen, ist das „berittene Bogenschießen“ – eine traditionelle Stilrichtung, die dem Schützen alles abverlangt. Ähnlich wie bei den ungarischen oder mongolischen Steppenreitern früherer Zeiten kommen hier Pfeil und Bogen vom Rücken der Pferde aus zum Einsatz. Auf einer abgesteckten Wettkampfbahn muss – je nach Stilrichtung – eine Strecke von 99m bis 255m im Galopp zurückgelegt werden. Dabei werden mit dem kurzen Reiterbogen meist drei Pfeile geschossen, und zwar schräg nach vorne, 90 Grad zur Seite sowie schräg nach hinten über die Kruppe des Pferdes hinweg. Nicht nur Ziel- und Schusstechnik, sondern auch die Reitkunst selbst müssen exzellent sein, um überhaupt treffen zu können. Nur wenn Reiter und Pferd eine perfekte Einheit bilden, erreicht in dieser dynamischen Sportart der Pfeil sein Ziel. Trotz seiner hohen Anforderungen findet das berittene Bogenschießen sowohl international wie auch hierzulande immer mehr Anhänger. Die meisten von ihnen sind in der Horseback Archery World Association (HAWA) organisiert. Meditatives Bogenschießen Im Gegensatz zu seinen sportlichen und (quasi) jagdlichen Ausprägungen entwickelte sich das Bogenschießen – vor allem unter ostasiatischen Einflüssen – aber auch in Richtung geistiger Schulung. Als meditative oder therapeutische Übungsform geht es hierbei nicht um Wettbewerb oder hohe Treffsicherheit, sondern vielmehr um einen Weg zur inneren Ruhe und zur Selbstfindung. Der Abbau von Stress, Hektik und Leistungsdruck ist hierbei ein wesentliches Ziel. Um dies zu erreichen, stehen für den Schützen drei Aspekte im Vordergrund: die Achtsamkeit, die Absichtslosigkeit und die bewusste Atmung. Die Achtsamkeitsregel erwartet vom Schützen, dass er für jeden einzelnen Teilschritt der gesamten Schießhandlung die volle Konzentration aufbringen muss – angefangen vom Herantreten an die Abschusslinie über das Fokussieren der Zielscheibe bis hin zum „Nachhalten“ des Bogens nach dem Lösen des Pfeils. Eine höhere Herausforderung stellt der Leitgedanke der Absichtslosigkeit dar. Nach diesem soll der Bogenfreund sich frei machen vom Ehrgeiz, die Zielscheibe unbedingt in der Mitte treffen zu wollen, und vom Streben nach sportlicher Anerkennung aufgrund einer guten Trefferquote. Ganz im Sinne einer eher zen- buddhistischen Geisteshaltung heißt es, dass es beim meditativen Bogenschießen weder um Treffen noch um Nicht-Treffen geht. Vielmehr ist allein der Übungsweg das Ziel. Von zentraler Bedeutung für das meditative Bogenschießen ist drittens die Atmung, d.h. alle Einzelschritte im Schussablauf müssen bewusst verknüpft und synchronisiert werden mit dem permanenten Prozess des Ein- und Ausatmens. Hierdurch finden nicht nur Körper und Geist zur Ruhe, sondern es entsteht auch ein choreographisch exakter und ästhetisch großartig anmutender Ablauf des Schießvorganges. Aufgrund seiner vielfältigen positiven Effekte auf Körper und Geist ist das meditative Bogenschießen auch ins Interesse von Körper- und Psychotherapeuten gerückt. Von daher wird es mittlerweile in vielen psycho-somatischen Kliniken als ein Therapieverfahren eingesetzt. Bei dieser Art des Bogenschießens spielt es keine Rolle, mit welchem Bogentyp und mit welchen Pfeilen man schießt. Allerdings bevorzugen viele meditative Bogenschützen eine traditionelle Ausrüstung, wie z.B. die Anhänger des japanischen Bogenwegs (Kyudo).

Bogenschießen im TV Guntersblum

Die Bogensportgruppe des Turnvereins existiert seit etwas mehr als zehn Jahren und zurzeit gehören ihr etwa 35-40 aktive Schützen an – davon 20-25 erwachsene Personen sowie rund 15 Kinder und Jugendliche. Aufgrund von jahres- und urlaubszeitlich bedingten Fluktuationen variieren die Zahlen allerdings etwas. Im Gegensatz zur Mehrheit der Bogenschützen in Deutschland, die sich – gemäß den Regeln der World Archery Federation – vor allem am olympischen Sportschießen orientieren und dabei alle modernen Möglichkeiten der Schussoptimierung nutzen, haben sich die Guntersblumer Schützen eher der traditionellen Art des Bogenschießens verschrieben. Intuitiv, d.h. ohne technische Hilfsmittel wie z.B. Stabilisatoren, Visier- oder Zielvorrichtungen, praktizieren sie das Zielen, Schießen und Treffen. Von daher üben sie in der gleichen Weise wie ihre Vorgänger zu Zeiten von Robin Hood. Hinsichtlich der Ausrüstung besteht im TV weitgehende Wahlfreiheit. Insofern wird sowohl mit Blankbögen, das sind Recurvebögen ohne weitere technische Ausstattung, als auch mit klassischen Lang- oder traditionellen asiatischen Reiterbögen geschossen. Ebenfalls ins Belieben der Schützen gestellt ist die Auswahl der Pfeile. Zur Anwendung kommen meist befiederte Holzpfeile, aber auch moderne Aluminium- und Carbonpfeile sind zugelassen und werden geschossen. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten in der Grundschulturnhalle, die bis zum Beginn der Renovierungsarbeiten als Trainingsraum diente, beträgt die Schießdistanz für die erwachsenen Schützen 18m und für die Kinder etwa 10m. Von einer festen Abschusslinie aus wird dabei auf insgesamt vier Zielscheiben geschossen, deren Auflagen von außen nach innen in farblich unterschiedliche Ringe aufgeteilt sind. Die Ringzahl reicht von eins bis zehn, wobei die beiden äußeren weißen Ringe bei einem Treffer einen bzw. zwei Punkte zählen und die beiden gelben Ringe in der Mitte neun oder zehn Punkte ergeben. Beim Bogenschießen ohne Visier- und Zielvorrichtungen die gelben Ringe in der Mitte der Scheibe konstant und sicher auf die 18m-Distanz zu treffen, verlangt vom Schützen viel Übung und Erfahrung und bedeutet für ihn jedes Mal eine neue Herausforderung. Hierin liegt freilich der besondere Reiz dieser Sportart. Neben dem Zielscheibenschießen erfreut sich bei den Guntersblumer Bogenschützen aber auch die sog. „Hunter-Runde“ (Jäger-Runde) einer großen Beliebtheit. Sie stellt eine spezielle sportliche Aufgabe dar, denn hier wird von unterschiedlichen Positionen aus jeweils ein Pfeil auf drei verschiedene 3D-Schaumstofftiere geschossen, wodurch in gewisser Weise die Bogenjagd simuliert wird. Die besondere Schwierigkeit besteht für den Schützen darin, dass sich bei jedem Schuss nicht nur die Zielrichtung und der Abschusswinkel, sondern auch die Distanz (z.B. 17m, 5m und 28m) und die Größe der künstlichen Jagdtiere verändern. Das Bestreben hierbei ist, die Tiernachbildungen vor allem dort zu treffen, wo in Wirklichkeit Herz und Lunge liegen würden. In der Fachsprache nennt man dies die sog. „Kill-Zone“. Trifft man hier, so ist die erreichte Punktzahl am höchsten. Ebenso wie in der Halle besteht bei schönem Wetter für die Schützen des TV Guntersblum die Möglichkeit auch in der freien Natur, ihrem Hobby nachzugehen. Auf einem Wiesengelände nahe der B9 können sowohl das Zielscheibenschießen als auch die „Hunter-Runde“ unter gleichen oder sogar erschwerten Bedingungen durchgeführt werden. Sowohl beim „Indoor“- wie auch beim „Outdoor“-Schießen erfolgt das Training unter der fachkundigen Leitung von Hary Schneider und Oliver Roth, die beide langjährige Erfahrungen im Bogenschießen und in der Vermittlung dieser Kunst haben. Die allsonntäglichen Schießübungen sind unterteilt in zwei Trainingsgruppen: einmal diejenige für die Kinder und Jugendlichen und zum anderen jene für die Erwachsenen. Eine weitere Aufteilung des Trainings nach Geschlecht erfolgt nicht. Männer und Frauen sowie Mädchen und Jungen üben gemeinsam und stellen sich damit auch denselben spezifischen Herausforderungen dieser Sportart. Obwohl intern durchaus Leistungsvergleiche (etwa in Form der „Hunter-Runde“) stattfinden, begreifen sich die Guntersblumer Bogenschützen in erster Linie als Hobbysportler, deren Trainingsinteresse nicht so sehr am wettkampfsportlichen Leistungsgedanken, sondern eher an freizeitgestaltenden, sozialen, gesundheitlichen und persönlichkeitsbildenden Aspekten orientiert ist. (Gruppenbild der aktiven Schützen) Ungeachtet dieser breitensportorientierten Ausrichtung verlangt Bogenschießen aber auch vom Hobbyschützen ein hohes Maß an Körperbeherrschung, Konzentrationsfähigkeit und technischem Können, was nur durch Selbstdisziplin und regelmäßiges Training erreicht werden kann. Von daher lässt Bogenschießen ohne Wettkampfambitionen nicht bloß Raum für Spaß und Entspannung, sondern dient auch der Verbesserung der körperlichen und mentalen Verfassung des Schützen. Folgt man den Leitgedanken des Deutschen Olympischen Sportbundes, so ist gerade dieser Aspekt sowohl für Erwachsene wie auch für Kinder und Jugendliche von besonderer Bedeutung. Vgl. Deutscher Sportbund: Einheit in der Vielfalt. Leitbild des deutschen Sports. Quelle: https://www.dosb.de/de/organisation/was-ist-sport/sportdefinition/, v. 2.3.2017. Text: Bodo Benzner Fotos: Hary Schneider (und Oliver Roth), Heinz Wernersbach, Jürgen Passgang Gestaltung und Bildbearbeitung: Heinz Wernersbach Quelle der Bilder: (*) Döbler, Hannsferdinand: Kultur- und Sittengeschichte der Welt. Jäger – Hirten – Bauern, Gütersloh (Bertelsmann) 1971, S.71 (**) Jürgen Passgang, FC Schüttorf 09 e.V., 48465 Schüttorf Link zur Bogensport Abteilung des FC Schüttorf 09 e.V
Moderner Recurvebogen mit Visier und Stabilisatoren (**)
3D-Schießen in freier Natur
Konzentration und Ausrichtung aufs Ziel
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Chris
Philipp
Heinz
Trainingsleiter  Hary chneidr  Mitinitiator  Jürge Emanuel
Steinzeitjäger mit Pfeil und Bogen (*)
Bogenschießen in höchster Vollendung